Lustangst

Die neugierige „LustAngst“ als
Kompass für deine Potentialentfaltung

LustAngst als Schlüssel deiner Potenzialentfaltung

„Potenzialentfaltung“ ist ein schönes Wort. Immer mehr Menschen wollen ihr Leben „voll“ leben und ihr inneres, angelegtes Potenzial „entfalten“. Der geniale Gehirnforscher Gerald Hüther hat zum Thema sogar eine Plattform für Potenzialentfaltung gegründet.

Aber wie geht eigentlich „Potenzialentfaltung“?

Viele von uns haben keinen Schimmer, was unser „Potenzial“ ist. Viele von uns sind durch Schulsystem und Jobsystem weeeeeit weg von dem, was uns wirklich, wirklich entspricht und haben verlernt zu spüren, was wir wirklich, wirklich wollen.

Bevor ich zur „LustAngst“ als Katalysator der Potenzialentfaltung komme, ein paar Gedanken zur Potenzialentfaltung.

1. Es gibt keine einfache Wunderformel für Potenzialentfaltung.

Jeder und jede ist gefordert, den eigenen stimmigen Wege zu finden und zu gehen. Und oft geht es zuerst um innere Befreiung, Aussteigen aus alten Mustern und Konventionen (siehe mein Beitrag zu innerem Wandel).

2. „Entfaltung“ kann ich nur bedingt „machen“.

Entfaltung ist etwas, das zum richtigen Zeitpunkt wie von selbst „wird“. Und manche Prozesse kann ich so wenig beschleunigen, wie es Sinn macht, an Gras zu ziehen. Also: Geduld und Sanftheit mit uns selbst ist eine hilfreiche Grundhaltung.

3. Potenzialentfaltung braucht Gemeinschaft

Gerald Hüther weist darauf hin, dass Potenzialentfaltung eigentlich nur in Begegnung und in Gemeinschaft Wo wir in unserer Einzigartigkeit mit unseren Talenten und Begabungen gesehen, anerkannt und unterstützt werden. Positiv „gespiegelt“ werden.

Deshalb ist wie für das Wachstum und die Entfaltung von Pflanzen wichtig, unseren nährenden Boden zu bereiten, eine „symbiotische Gilde“ mit passenden Pflanzen rund um uns zu bilden, das richtige Mikroklima zu schaffen. Das heißt: Finde und entwickle deine Potenzialentfaltungsgemeinschaft.

„Wir brauchen Gemeinschaften, deren Mitglieder einander einladen, ermutigen und inspirieren, über sich hinauszuwachsen.“ – Gerald Hüther, Gehirnforscher

Was mich für meine Arbeit mit Pioneers of Change geprägt hat, ist ein Coaching-Ansatz vom Amerikaner Martin Sage. Dabei geht es darum, sehr sensibel zu sein auf die unmittelbaren Regungen des Körpers und dem nachzugehen, wo die innere Neugier wach wird. Die Ideen, Themen, Vorstellungen, Aktivitäten zu finden, wo in mir Energie hochsteigt, die Augen zu leuchten beginnen.

Bei dieser „neugierigen LustAngst“ finden zwei Regungen gleichzeitig in mir statt:

  • in mir ist Energie, es „geht in mir auf“, mein Körper richtet sich auf, meine Augen werden weit, meine Mundwinkel ziehen nach oben.
  • und  mein Körper drückt Abwehr, Widerstand, Vorsicht, Zurückhaltung aus – etwas in mir will mich schützen vor Scheitern und Verurteilung meiner Eltern, Freunde, etc. (und letztlich wirkt die archaische Existenzangst, ausgeschlossen zu werden aus dem Rudel).

Seien wir uns gegenseitig Spiegel für unsere LustAngst!

Alleine checkt man’s oft nicht.

Es braucht andere, eben eine „Potenzialentfaltungsgemeinschaft“, die uns liebevoll auf unsere LustAngst hinweist und Feedback gibt: „Hey, da ist deine Energie, merkst du das?“.

Was uns dabei zieht und reizt, kann sehr individuell sein:

Tanzworkshops anzubieten wie Stefanie…  einen Bauernhof kaufen wie Katharina… als Kabarettist auf die Bühne zu gehen wie Hermann… die Wohnung zu kündigen und nach Indien zu gehen wie Anne-Kathrin… doch zu sagen „Ich bin Filmemacherin“ wie Nicole.

„Ich? Sicher nicht!“, haben viele im Gespräch mit mir zuerst gesagt und dabei gleichzeitig aber über das ganze Gesicht gestrahlt. LustAngst!

Wenn die Angst nicht wäre…

Wenn die Angst nicht wäre…  und nur die Lust, dann hätten wir es ja oft schon längst gemacht! Die Angst will uns vor etwas schützen, mich im Gewohnten halten, in der Komfortzone.

Und doch:

Wenn ich mich dieser Angst stelle und sie überwinde, werde ich freier.

Werde ich mehr ICH SELBST. Lebe ich hinein in mein Potenzial.

Oft ist es auch nur eine kleine Tat, etwas sehr Unrationales, wo der Kompass meiner „neugierigen LustAngst“ hinweist.

Ich hab’ mich erst kürzlich wieder erinnert, was mein erster Schritt (als Ergebnis eines Coachings) in Richtung „LustAngst“ bei mir war: Ich habe eine Motorsäge entwendet und damit einen riesigen Baum in einer Au umgesägt. Einfach so. Nicht sehr ökologisch, aber befreiend! Mich in meiner männlichen Kraft spüren, etwas verrücktes tun, das hab’ ich damals gebraucht… (und es hat mich Gott sei Dank niemand erwischt und der Baum ist auch NEBEN den Bahngleisen gelandet…)

Einer der nächsten LustAngst-Schritte war dann bei mir schon ein Seminar anzubieten (zuerst im Freundeskreis), wo es um Potenzialentfaltung ging (es hieß „Zum Eigentlichen“). Aus diesen Schritten sind für mich letztlich die Pioneers of Change entstanden… unglaublich eigentlich.

Was ich dich jetzt fragen möchte:

Gibt es bei dir auch Ideen, die in dir „LustAngst“ auslösen?

Was ist es für dich und was ist dein erster Schritt? Und wie schaffst du dir den „Boden“ einer Potenzialentfaltungsgemeinschaft?

Ich bin neugierig – schreib es doch unten in das Kommentarfeld!

Martin Kirchner ist Mitgründer der Pioneers of Change in Österreich

P.S.: Empfehlung: TAU – das Magazin für Barfußpolitik hat zum Thema LustAngst bzw. Grenzgänge eine ganze Ausgabe gestaltet: Geleitet von der Frage, wie wir unserer LustAngst folgen, gab es authentische Berichterstattung aus einer Bio-Backstube, einem ekstatischen Carneval, einer Begegnung mit einem Ausländerfeind, und und und… alle Infos auf www.tau-magazin.net, auch das Einzelheft lässt sich nachbestellen!