Wellbeing inspires Welldoing

Erfahrungen von einem Retreat
in einem Schweizer Bergdorf

Ich bin gerade aufgeladen mit Inspiration und Freude und möchte gerne ein wenig davon teilen – so gut ich kann. Das ist kein „gewöhnlicher“ Blogartikel, sondern ein Reisebericht und vor allem für Menschen wertvoll, die interessiert sind an ganzheitlichem Wandel, Rezepte für „Wellbeing“ bzw. der Schnittstelle von „Social Change“ und Spiritualität.

Wie es mir gerade geht…

Ich bin gerade voll Dankbarkeit. Immer wieder hab‘ ich in meinem Leben das Glück mit unglaublich tollen Menschen intensive Zeiten an echt genialen Orten Zeit verbringen zu dürfen.

Diese Woche bin ich eben mit 40 Pionier*innen des Wandels in einem Retreat: Social Entrepreneurs und Aktivistinnen aus Brasilien, Mexiko, Kenia, Hong-Kong, Indien, … mitten in einem kleinen Bergdorf oberhalb des Genfer Sees.

Und das sogar Tutti completti eingeladen – vom „Wellbeing Project“ und diesem genialen Ort: „Montagne Alternative„.

Worum geht’s da?

Um „shifting the culture of the social change sector“.

Aaron Pereira

Damit du das verstehen kannst, muss ich dir folgende Geschichte erzählen von meinem Freund Aaron, dem Gründer des „Wellbeing Programs“, das mich hier hergeführt hat.

Aaron war schon mit 19 Jahren ein unglaublich erfolgreicher Social Entrepreneur, wurde ausgezeichnet als der damals jüngste Ashoka Fellow. Er hat „CanadaHelps“ gegründet und dann noch „Vartana“, gemeinnützige Organisationen, die für soziale Projekte jährlich über 100 Millionen Dollar auftreiben.

Als ich Aaron 2006 kennenlernte, war er innerlich getrieben, wie auf Speed und gleichzeitig ausgebrannt. In tiefen Gesprächen ist klar geworden, dass er eine Auszeit braucht, um sich wieder zu spüren und um herauszufinden, was er eigentlich will im Leben. (Wir haben eine Freundschaft geschlossen und uns gegenseitig über viele Jahre in unserem inneren Wachsen begleitet.)

Seine große innere Wandlung hat sieben Jahre gedauert, Jahre der inneren Arbeit und der Heilung seiner krassen Kindheitstraumata. Sieben Jahre (!) mit existenziell schwierigen Phasen und dem Aushalten des Zustands zwischen „Nicht-mehr“ und „noch nicht“.

In diesen Jahren begann Aaron das „Weltverbesserungs-Business“ mit sehr kritischen Augen zu sehen, wollte sogar sein „Ashoka Fellowship“ schon zurücklegen.

Aaron sah, dass im Feld des „sozialen Wandels“ und des Social Entrepreneurship meist ein unglaublicher Druck und Leistungsanspruch herrscht. Es geht um „Acceleration“ um „Scaling“, vielfach in einer Haltung des Kampfes und mit einer gehörigen Portion Ego. Zum Beispiel gibt es eine extrem hohe Burnout- und Scheidungsrate unter Ashoka-Fellows.

Aber es gibt auch beseelte und glückliche Changemaker in diesem Feld – was machen die anders? Was hat Spiritualität damit zu tun? Welche Haltungen haben solche Menschen und wie schaffen sie auch glückliche Beziehungen und Teams?

Aaron hat sich in diesem Prozess das Ziel gesetzt, mehr Ganzheitlichkeit und Wellbeing in die internationalen „Social Change“-Netzwerke zu bringen (wie Ashoka, Skoll, Schwab, etc.).

Und so hat er vor 3 Jahren das co-kreative „Wellbeing Project“ gestartet, das weltweit Räume für tiefgehende Veränderungsprozesse für radikal engagierte Changemaker anbietet – mit viel Begleitforschung.

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Nun, ich wurde auch vom Wellbeing-Projekt eingeladen. War im Februar schon in Schweden bei einem Treffen (wo ich gut begleitet wurde in meiner persönlichen Pioneers-of-Change-Krise vor dem Summit).

Welch Privileg. Ich staune, wie mein Leben so spielt.

Die Woche war intensiv, mit viel Austausch, Meditation und auch Spaß. Zum Beispiel hab ich die Breath-Body-Mind-Methode gelernt gegen „Post-Traumatic-Stress“, oder als DJ gestern eine 5-Rhythmen-Welle aufgelegt (ja, inkl. Rage against the Machine), wir reden über Trump, AFD und den Putsch in Simbabwe und über symbolische Träume.

Die klare Erkenntnis ist „Wellbeing inspires Welldoing“. Um „Heilsames“ in der Welt bewirken können, müssen wir darauf schauen, dass es UNS gut geht, dass es und GUT geht. Wenn wir ausbrennen, hat niemand was davon, sondern wir geben nur ungesunde Muster weiter.

Was also hilft uns, Wellbeing, Achtsamkeit und Gesundheit in unser Leben zu bringen und zu fördern?

Hier möchte ich gern zwei Interviews teilen, die ich gemacht habe:

Take care of yourself — 
you never know 
when the world will need you

Rabbi Hillel
 

Interview mit Greta Rossi (englisch). Greta leitet den „Ashoka Changemaker Exchange“ und hat auf der Website „Recipies for Wellbeing“ viele tolle Tipps für (vor allem junge) Changemaker und Organisationen gesammelt.

Interview mit Frank Hoffmann, Ashoka Fellow und Gynäkologe, bildet mit „discovering hands®“ blinde Frauen, die mit ihrem erhöhten Tastsinn Brustkrebs früh erkennen (und durch ihn einen Job bekommen). Er erzählt über sein „Wellbeing“ und einen Tipp für den Alltag.

Martin Kirchner ist Mitgründer der Pioneers of Change in Österreich